
Wie Datenschutz für Vermittler zur Chance wird
Mit der DSGVO hat die EU den Datenschutz in den Fokus von Finanzvermittlern gerückt. Wer das Thema nur als bürokratische Belastung sieht, verkennt sein Potenzial. Ein sicheres und effizientes Datenmanagement gehört zum guten Kundenservice und bietet Chancen fürs Geschäft.
Wer sein Geld einer Bank anvertraut, für den ist es selbstverständlich, dass es dort sicher verwahrt wird und er allein darüber entscheiden kann, was damit passiert. Im Umgang mit Daten hingegen waren Sicherheit und Selbstbestimmung lange nicht selbstverständlich.
Die europäische Datenschutzgrundverordnung regelt nun seit dem 25. Mai 2018 genauer denn je die Verarbeitung, Speicherung und Weitergabe personenbezogener Daten: So dürfen nur die Daten gesammelt werden, die wirklich nötig sind, um eine Dienstleistung zu erbringen, sie müssen sicher verwahrt werden, und die betroffenen Personen haben das Recht, über die Verwendung ihrer Daten Bescheid zu wissen und frei darüber zu entscheiden.
Datenschutz verursacht im Schnitt 34 Stunden Arbeit
Für Finanzvermittler ist die DSGVO von besonderer Bedeutung, denn es gibt kaum Daten, die so sensibel sind wie die Vermögensverhältnisse. Die Ausgestaltung des neuen Datenschutzgesetzes wird jedoch kaum jemand als „elegant“ bezeichnen – der bürokratische Aufwand ist groß. So mussten Vermittler im Durchschnitt 34 Stunden Arbeit investieren, um die DSGVO umzusetzen.1
Auch über ein Jahr nach Inkrafttreten der DSGVO ist das Thema also längst nicht abgeschlossen. 35 Prozent der vom TÜV befragten Firmen sind nach eigenen Angaben noch nicht völlig DSGVO-konform aufgestellt, und viele sind sich laut Bundesverband Finanzdienstleistung (AfW) schlicht und ergreifend nicht sicher, ob sie den Anforderungen entsprechen.1
Kundendaten pflegen bietet Chancen fürs Geschäft
Es gibt jedoch noch einen weiteren Grund, warum die DSGVO selbst über ein Jahr nach Inkrafttreten noch eine zentrale Rolle im Alltagsgeschäft von Vermittlern spielt: Sie ist nicht nur ein Regelwerk, die ihnen neue Pflichten auferlegt, sondern auch ein Anreiz, um das eigene Geschäft modern und zukunftssicher aufzustellen.
Persönliche Daten aktueller und potenzieller Kunden sind ein wertvolles Gut. Mit der DSGVO ist es zur Pflicht geworden, diesen Schatz genau zu bewerten und ihn zu pflegen. Wenn Unternehmen sich beispielsweise die ausdrückliche Zustimmung einholen, um Kunden per E-Mail kontaktieren zu dürfen, prüfen sie automatisch ihre Kontaktliste auf Aktualität.
Im Rahmen der DSGVO macht es Sinn, Daten aus Silos wie etwa der Akquise einerseits und der Kundenbetreuung andererseits herauszuholen, um den Schutz und den verantwortungsvollen Umgang damit einheitlich zu regeln. Das schafft wiederum die Grundlage für eine intelligente Automatisierung bestimmter Aspekte des Geschäfts wie der regelmäßigen Kontaktpflege zu Kunden.
Mehr Effizienz, besserer Kundenservice
Daten können auch einen wertvollen Einblick in die Kunden und ihre Bedürfnisse bieten. Doch erst wenn Daten geordnet und in einem einheitlichen System verwahrt werden, lassen sich Muster erkennen und Schlüsse daraus ziehen.
Letztlich gehört ein verantwortungsvoller Umgang mit Daten heute für Unternehmen einfach zum guten Ton. Während sich Nachrichten von Datenpannen und –Missbrauch häufen, wird es für Kunden immer häufiger zum entscheidenden Kaufkriterium, dass ihre Daten sicher sind und mit Bedacht verwendet werden.
Ob zur Automatisierung, zum Erkenntnisgewinn oder als Aspekt eines guten Kundenservice – der Aufwand zur Umsetzung der DSGVO kann sich für das Geschäft von Beratern durchaus lohnen.
Was bei Cyberangriffen wirklich passieren kann
Eine Gefahr bleibt oft abstrakt, bis es zu spät ist. Wer mit sensiblen Kundendaten umgeht, muss die Bedrohung durch Datendiebe jedoch ernst nehmen. Wir schildern echte Sicherheitspannen, die unscheinbaren Fehler, die den Angriff möglich machten – und wie Sie selbst vorbeugen können.
CyberangriffeWie Sie im öffentlichen WLAN Daten schützen
Offene WLAN-Netze gelten als besonders unsicher. Sollte man das ICE-WLAN auf der Reise zum Kunden lieber gar nicht benutzen, um sensible Daten zu schützen? Wie kommen Angreifer überhaupt an Daten? Und welche Alternativen gibt es unterwegs?
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